Mexiko
Bienvenido a Yucatán
Liebe auf den ersten Blick! Besser könnte ich es gar nicht ausdrücken, wenn es darum geht Mexiko und seine warmherzigen Menschen, seine Kultur-und Naturschätze und nicht zuletzt die mexikanische Küche zu beschreiben. Die spannende Rundreise führte uns zu den interessantesten Spots auf der Halbinsel Yucatán, ehe wir uns auf der Isla Holbox von den vielen Eindrücken an karibischen Stränden erholten.
Vamos
Cancún ist ein idealer Startpunkt für den Trip durch Yucatán, da sowohl Direktflüge aus Europa als auch Inlandsflüge hier landen und die Mietautos warten. Auf eine Besichtigung der touristischen Hochburg Cancúns hatten wir keine Lust, sondern wir wollten los. Nach Mexiko City mussten wir in die Natur, ans Meer, in den Dschungel. Wir fuhren die Riviera Maya entlang Richtung Süden. Auf der ganzen Strecke reiht sich ein Urlaubsort an den anderen und die touristische Infrastruktur lässt keine Wünsche offen. Am Playa del Carmen machen wir halt, lassen uns am weißen Muschelstandstrand rösten und plantschen im fast 30° Grad warmen Meer, ehe wir uns nach Valladolid ins Landesinnere aufmachen.
Kolonialer Charme
Die alte, schachbrettartig angelegte Kolonialstadt Valladolid hat sich ihren Charme bewahrt. Freundliche Menschen, ein sehr schöner Stadtpark, wo Maya-Frauen ihre Stickereien und handgemachte Taschen verkaufen, und die eindrucksvolle Kathedrale San Servacio erwarten uns nebst köstlichem Essen. Apropos Essen – vom ersten Moment an begeistert uns die yukatekische Küche durch ihre Vielfalt. Okay, nicht ganz – das Frühstück mit Bohnenmus ist gewöhnungsbedürftig.
Um die hohen Temperaturen und die hohe Luftfeuchtigkeit zu kompensieren, gibt es im Landesinneren ein geniales Rezept: Cenotes. Diese unterirdischen Süßwassergrotten gehören nicht nur zu den beeindruckenden Naturphänomenen Yucatáns, sondern sorgen unterwegs für Abkühlung.
Mérida, die Hauptstadt Yucatáns lässt sich beim besten Willen nicht an einem Tag entdecken, daher machen wir zwei Tage Stopp in dieser Metropole. Mittelpunkt der Stadt ist der Zócalo, der Stadtplatz. Alle interessanten Sehenswürdigkeiten gruppieren sich um ihn. Wir besichtigen, genießen, tauchen ein ins mexikanische Treiben. Auf dem Weg in die Hafenstadt Progreso statten wir dem Gran Museo del Mundo Maya noch einen Besuch ab, der sich lohnt. Unser Horoskop nach dem Mayakalender verhieß nur das Allerbeste. Wie wahr! Der Sonnenuntergang in Progreso eifert mit der längsten Mole der Welt um die Wette.
Regen in Campeche
Dunkel, aber weit weg präsentieren sich die Wolken, als wir auf dem Weg nach Campeche am Playa Bonita ein paar Stunden am Meer verbringen und es gerade noch vor dem großen Wolkenbruch ins Auto schaffen. Langsam zuckeln wir nach Campeche. Zu Recht gehört die Stadt zum UNESCO-Welterbe, auch wenn es wie aus Kübeln schüttet, als wir einrollen. Jedes Haus ist in einer anderen Farbe gestrichen, das Zentrum besticht selbst im Regen. An Marschieren ist nicht zu denken, daher beschließen wir in der Tranvía eine Stadtrundfahrt zu machen. Im umgebauten Bus sitzen alles Mexikaner und wir. Der Bus ist halboffen, eine Stunde später sind wir nass und kennen die Mitfahrenden und Campeche.
Die nächsten Tage unserer Rundreise führen uns weit in die Vergangenheit und in die Welt der Mayakultur. Wir folgen der Ruta Puuc, die uns zu den Ausgrabungsstätten führt. Durch unwegsames Gelände, auf versteckten Pfaden erkunden wir Labná, Sayil und Kabah. Auch wenn die Stätten nur teilweise rekonstruiert sind, erhalten wir einen bleibenden Eindruck dieser geheimnisvollen Kultur. Wahrlich zum Staunen bringt uns aber Uxmal, die größte Maya-Stätte der klassischen Epoche. Ohne Erbarmen brennt die Sonne vom Himmel und dennoch können wir uns nicht sattsehen. Übertreffen lässt sich Uxmal nur noch von einem der neuen sieben Weltwunder: Chichén Itzá. Wir besuchen die Ruinenstätte am frühen Abend und kommen dadurch in den Genuss einer spektakulären Lichtershow. Die Kukulcán-Pyramide dient als Projektionsfläche für Geschichten aus der Welt der Mayakultur. Absolut sehenswert!
Leuchtendes Meer
Nach so viel Kultur war es an der Zeit an den karibischen Stränden zu entspannen und unsere Reise ausklingen zu lassen. Wir setzten mit der Fähre auf die Insel Holbox über. Zwar ist die etwa 40 km lange Sandinsel ohne Autos kein Geheimtipp mehr, aber es gibt viele Buchten und Ecken, die zum stundenlangen Träumen einladen – vor allem in der Nacht. Wir hatten das Glück die Biolumineszenz, verursacht von Phytoplankton, zu erleben. Wie durch ein Wunder beginnt das Meer zu leuchten. So bezaubernd kann Mexiko sein!
Reisespezialistin Bettina Gründhammer war im Juli unterwegs…